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Familiencamp vom 09.-11.11.12

Familiencamp Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

In der Zeit vom 9. bis zum 11. November 2012 fand das Familiencamp der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Katzwinkel (oder laut Christian Bahrmann "cats corner") statt. Von den insgesamt 36 Familien, die am Camp teilnahmen, waren auch 9 Familien aus der SCHAKI-Gruppe mit dabei. Das Familiencamp hat vor allen Dingen den Sinn und Zweck, allen Beteiligten eine gute Zeit zu ermöglichen, den Austausch untereinander zu fördern und auch Zeit, Ausgleich und Erholung für die Eltern der betroffenen Kinder zu schaffen. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal auch einen extra Workshop für die Geschwister der Schlaganfallkinder.

Diese wurden in einem separaten Geschwister-Workshop von der Spezialistin Marlies Winkelheide und ihrem Team betreut und konnten hier in einem spannenden und abwechslungsreichen Programm einmal ganz für sich Spaß haben. In Gesprächskreisen wurde den Kindern außerdem die Möglichkeit gegeben, sich über ihre ganz individuellen Probleme als Geschwister von Schlaganfallkindern und ihrer Rolle in der Familie auszutauschen.

Themen für die "Neulinge"

Nicht nur für die Geschwister, sondern natürlich auch an die Eltern stellt ein behindertes Kind in der Familie die höchsten Ansprüche. Oft vernachlässigen die Eltern dabei eigene Bedürfnisse und auch die Gesundheit. Aus diesem Grund ist das Familiencamp vor allen Dingen auch dafür gedacht, den Eltern einmal Zeit für sich selbst zu ermöglichen. In unterschiedlichen Gruppen arbeiteten die Eltern deswegen mit der Familientherapeutin Claudia Scheer mit Entspannungs- und Genusstechniken. So konnten sie z.B. lernen, wie auch im hektischsten Alltag eine kurze Entspannung möglich ist und wie man in diesen kleinen Momenten neue Kraft schöpfen kann. In Gesprächskreisen mit der Psychotherapeutin Ulrike Dickenhorst konnte außerdem über Erwartungen und Fragen, Ängste, Sorgen und Befürchtungen gesprochen werden. Natürlich kam auch der Spaß und die Bewegung in den Eltern-Gruppen nicht zu kurz und so gab es beim gemeinsamen Zumba-Programm genug Möglichkeiten, aktiv zu werden und sich bei flotten Samba-Rhythmen einmal so richtig auszupowern.

Themen für die "Fortgeschrittenen"

Die Teilnehmer, die bereits in den letzten Jahren die Familiencamps besucht hatten, erstellten in der Arbeit mit Frau Dickenhorst ein Genogramm - einen Familienstamm. Jeder Teilnehmer hatte für sich die Aufgabe, einen Stammbaum zu zeichnen, der die jeweilige Herkunft seiner Person, über die Eltern und Großeltern zeigt. Hierbei sollte sich ein jeder Gedanken über seine Herkunft und die besondere Beziehung zu den einzelnen Vorfahren und weiteren Familienmitgliedern wie z. B. Geschwister, Tante, Onkel, machen.

Zu welcher Person gab es eine besonders innige Beziehung, welche Beziehung war ein- oder auch doppelseitig Konflikt behaftet? Wurden Konflikte offen ausgetragen oder wurden sie eher unter den Tisch gekehrt? Gab es besonders autoritäre Personen, musste man um Anerkennung kämpfen oder herausragende Leistungen erbringen, um geliebt zu werden? Gab es in der Familie Personen mit Behinderungen und wie wurde damit umgegangen?

Eine weitere Aufgabe bestand darin, dass sich jeweils 2 Personen aus der Reihe der Teilnehmer ihre Aufzeichnungen erläuterten. Im 2. Teil des Seminars beschäftigten wir uns mit der Frage „wer oder was“ in meiner Familie hat mich geprägt, warum bin ich so wie ich bin und was hat mich dazu bewogen, das ein oder andere was mir vorgelebt wurde, eventuell auch anders zu machen, als es in der eigenen Familie üblich war.

Frau Dickenhorst gab den Teilnehmern Tipps und Anregungen, das eigene Verhalten in bestimmten Situationen möglicherweise noch einmal zu betrachten und evtl. darüber nachzudenken, ob es nicht sinnig sei, das eigene Verhalten in diesen Situationen zu verändern.